Dynamiken von Textkorpora und Bildprogrammen
Repräsentationen buddhistischer Narrative entlang der Seidenstraße
Das von Ferdinand von Richthofen als „Seidenstraßen" bezeichnete Netz von Fernhandelswegen durch Zentralasien war Schauplatz religiöser Transfer- bzw. Übernahmeprozesse von beispielsloser geschichtlicher Tragweite. Entsprechend sind vor allem buddhistische und manichäische Textfunde sowie bildliche Zeugnisse Gegenstand zahlreicher Studien. Die damit verbundenen Dynamiken religiösen Wandels und das zu Grunde liegende komplexe Zusammenwirken unterschiedlicher Medien bleiben bislang jedoch unzureichend erforscht.
Anhand von aus dem 3.-10. Jahrhundert datierenden textlichen und visuellen Darstellungen buddhistischer Narrative zu den verschiedenen Leben der Buddhas (vor allem avadānas und jātakas) aus Gandhāra, Bamiyan, Khotan, Kucha, Turfan und Dunhuang wird exemplarisch die Bedeutung des Zusammenwirkens von Textkorpora und Bildprogrammen im überregionalen Religionskontakt untersucht. Dabei werden gleichermaßen Eigenlogiken, Bedingtheit durch sowie Auswirkungen auf das religiöse Feld und andere gesellschaftliche Kontexte berücksichtigt.
Das mit großzügiger Unterstützung der Stiftung Mercator im Rahmen des Mercator Research Centers Ruhr in interdisziplinärer Zusammenarbeit durchgeführte Projekt dient dem Ausbau regionalwissenschaftlich-komparatistischer Expertise im Research Department Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) der RUB.
Förderzeitraum
2010 - 2012