20201009_N_4Memory.png

Forschungsdaten digital für die Zukunft sichern

Im Rahmen der zweiten Ausschreibungsrunde für die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI), ausgelobt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), hat das Konsortium 4Memory nun offiziell seinen Antrag auf Förderung eingereicht. Mit dabei als Participant ist das Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) der Ruhr-Universität Bochum.

Ziel des Rahmenprogrammes ist es, die Datenbestände von Wissenschaft und Forschung zu systematisieren und zu erschließen, um diese für das digitale Zeitalter nachhaltig zu sichern, breiter zugänglich zu machen und sowohl bundesdeutsch als auch international zu vernetzen. Das Konsortium 4Memory umfasst unterschiedliche Wissenschaftsinstitutionen und Disziplinen, für die die Arbeit mit geschichtswissenschaftlichen Methoden und historiografischen Kontextualisierungen zentral sind. In dieser Hinsicht bestehen vielfältige Anknüpfungspunkte an die religionswissenschaftlichen Forschungsarbeiten im CERES.

Im Mittelpunkt der Arbeit des Konsortiums 4Memory steht die Sicherung von historischen Forschungsdaten gerade im Hinblick auf die kritische Funktion, die Geisteswissenschaften in sich rapide verändernden Gesellschaften spielen. Ziel von 4Memory ist es dabei zu erörtern, wie die seit langem entwickelten Traditionen der Quellenkritik als charakteristische Werkzeuge der historisch arbeitenden Disziplinen bei digitale Daten angewendet werden können.

Um dieses zu ermöglichen, spannt 4Memory enge Kooperationslinien zwischen drei verschiedenen Typen von Produzenten und Anwendern historischer Datensätze: Zum ersten den historischen Wissenschaften, zum zweiten den sogenannten Gedächtnisorganisationen zu denen beispielsweise Archive, Bibliotheken, Museen und Sammlungen gezählt werden und zum dritten den Einrichtungen der Informationsinfrastrukturen selbst.

Das CERES wird dabei zum Bereich der Datenkompetenz und Forschungsdatenmanagement beitragen. Es greift dabei auf die langjährigen Erfahrungen im Bereich Digital Humanities zurück. Insbesondere soll dabei der Fokus auf die Sammlung von Daten zur außereuropäischen Geschichte und Religionsgeschichte gelegt werden. Zum Bochumer Team gehören Prof. Dr. Kianoosh Rezania, Westasiatische Religionsgeschichte, Jun.-Prof. Dr. Jessie Pons mit dem Schwerpunkt Südasiatische Religionsgeschichte und Dr. Frederik Elwert als Digital-Humanities-Koordinator des CERES.